WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGEN

ist seit 2008 ein wissenschaftliches Psychotherapieverfahren und wissenschaftlich begründete Beratung, die ihre Wurzeln in verschiedenen Wissenschaftsgebieten hat: Physik, Biologie, Soziologie, Psychologie und insbesondere Familientherapie. Der Begriff „systemisch“ bezieht sich auf Konzepte, die in ihrer Nutzung Probleme der Menschen, ihre Symptome oder gar Störungen im Kontext ihres Lebens, vor allem in ihrer Kommunikation miteinander sehen. Beratung dient der Anregung neuer Denkmuster und Perspektiven, Finden und Aufbau persönlicher Ressourcen, der Bewältigung des Anliegens, sowie der Entwicklung manchmal sehr unkonventioneller Lösungsstrategien. Bei Systemischer Therapie und Beratung werden oft weitere Familienmitglieder und Freunde einbezogen.

Der Beratungsansatz, den ich praktiziere, bezieht seinen Ursprung in neurobiologisch orientierten Theorien und empirischen Befunden von Umberto Maturana, Francesco Varela, Gerhard Roth, Antonio Domasio und in psychologisch orientierten Kulturtheorien von Gregory Bateson, G.A. Kelly, Paul Watzlawick, Ernst von Glasersfeld und Fritz Simon, wie auch der familientherapeutischer Schule von Virginia Satir.

Typische Interventionen der Systemischen Therapie und Beratung sind:

Kontraktklärung, Joining, Reframing, Skulpturen- und Metapherarbeit, zirkuläre Fragen, Geschichten und Kommentare, Zeugenarbeit, Externalisierung, Reflecting Team, paradoxe Interventionen, Arbeiten an Grenzen, Aufgaben zwischen den Settings der Beratung, Abschiedsphasen mit Reflexion von Anfangszielen und deren Erreichung. Das Motto „Begin with the end in mind“ von Steven Covey (Beginne mit dem Endergebnis im Sinne) begleitet den Prozess der Beratung.

Berufliche Bezeichnung:

Um eine dreijährige nebenberufliche Weiterbildung in Systemischer Therapie und Beratung zu absolvieren und die Berufsbezeichnung Systemischer Therapeut/-in und Berater/-in zu tragen, muss man ein Fachhochschul- oder Hochschulstudium in einer humanistischen Disziplin haben und umfangreiche Tätigkeit in einem oder mehreren Arbeitsfeldern nachweisen, in dem die Umsetzung von systemischen Ideen und Arbeitsweisen möglich ist. Außerdem ist es für internationale Zertifizierung im Rahmen der Fortbildung notwendig, eine bestimmte Zahl an Eigentherapie, Selbsterfahrung und Supervision vorzuweisen. Systemische Therapeutinnen und Berater dürfen mit in der Weiterbildung erworbenen klinischen Erfahrung unter ärztlicher Supervision in einer ärztlich geleiteten Praxis Psychotherapie durchführen. In einer eignen Praxis brauchen sie für die psychotherapeutische Tätigkeit eine staatliche Erlaubnis z.B. nach dem Heilpraktikergesetz (HPG) und dürfen sich dann als „Heilpraktiker/-innen für Psychotherapie“ bezeichnen. Die Abrechnung mit gesetzlichen Krankenkassen ist hierbei nicht möglich.

Für die Berufsbezeichnung Psychologischer Psychotherapeut (PP) braucht man ein Psychologiestudium (Dipl. Psychologe oder Master in Psychologie) und eine mindestens dreijährige Vollzeitweiterbildung (Verhaltenstherapie, Psychodynamische und tiefenpsychologische Verfahren, Psychoanalyse, wie auch Interpersonelle oder Systemische Therapie) mit sehr umfangreicher, klinischer Erfahrung, Eigentherapie, und Supervision, mit dem Ziel der staatlichen Approbation. Die Abrechnung mit allen Krankenkassen ist nach dem Erwerb eines Krankenkassensitzes, der lokal durch die Einwohnerzahl gesetzlich bestimmt wird, gegeben.

Für die Berufsbezeichnung Kinder- und Jugendpsychotherapeut braucht man ein Psychologie-, Pädagogik oder Sozialpädagogik-, Sozialarbeitstudium und wie beim PP eine mindestens dreijährige Vollzeitweiterbildung, durch sehr umfangreiche klinische Tätigkeit nachgewiesene Erfahrung, mit Eigentherapie und Supervision, mit dem Ziel der staatlichen Approbation. Die Abrechnung mit allen Krankenkassen ist nach dem Erwerb eines Krankenkassensitzes, der lokal durch die Einwohnerzahl gesetzlich bestimmt wird, gegeben.

Ist ein wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren. Milton Erickson stellte als Psychiater und Psychologe in seiner Arbeit die Notwendigkeit der zeitintensiven „Durcharbeitung“ von Kindheitserfahrungen in Frage. Stattdessen setze er auf eine individuelle, intensive Kooperation mit seinen Klienten und Patienten im Kontext ihrer Lebensphase, wandte sich von Pathologisierung ab und nahm Ressourcenorientierung in den Fokus. Seine Kommunikationsarten, Flexibilität und Kreativität psychotherapeutischen Engagements in Findung einer neuen Therapie für jeden Einzelnen beeindruckt und verblüfft bis heute. Für Erickson war unser Unterbewusstes eine intelligente und kreative Ressource, die bewussten Prozessen gegenüber wirksam sein kann. In Ericksons therapeutischer Trance wird Ablösung von rigiden Haltungen möglich und Öffnung auf Neues geebnet. Die hypnotische Trance betrachtete Erickson als ein natürliches Phänomen wie z.B. Tagträumen oder Versunkensein in eine fesselnde Tätigkeit. Es geht dabei u.a. um Fokussierung der Aufmerksamkeit (Wahrnehmungen, sensorische Empfindungen, Gefühle, Körperhaltungen, Bilder, Wörter, Sätze, Personen), Konzentration, erhöhte Imaginations- und Visualisierungsfähigkeit (z.B. Imagination von Bewegungen beim Laufen oder Tanzen), wie auch ein ruhigeres, Akzeptanz förderndes Verspüren einer widersprüchlichen Logik der erlebten Belastung (vgl. Zeig 2014). Eine Reihe von neuropsychologischen Untersuchungen über die Wirkung von Hypnose zeigt, dass der Prozess des UMLERNENS hierbei intensiver gefördert wird (vgl. Halsband 2009) und verborgene Ressourcen leichter genutzt werden können (vgl. Ravenstorf 2012).

Indikationen: Steigerung der Leistungsfähigkeit, Angstzustände, Anspannung, Migräne, Schmerzen, somatoforme Beschwerden

Kontraindikation: Akute Psychose

Hypnotherapieweiterbildung dauert durchschnittlich 2-3 Jahre und stellt eine zusätzliche Weiterbildung in psychotherapeutischen Verfahren dar.

Referenzen

Halsband, U. (2009): Neurobiologie der Hypnose. In: Ravenstorf D. & Peter, B.: Hypnose in der Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin. Manual für die Praxis, Berlin, Springer, 802 – 820

Ravenstorf, D. (2012): Hypnotherapie: Neurobiologie und Wirksamkeit und klinische Anwendung. Die Psychodynamische Psychotherapie 11, 14 – 135

Zeig, J.K. (2014): The Induction of Hypnosis – An Ericsonian Elicitation SApproach. Phoenix, The Milton H. Erickson Foundation Press

Psychosoziale Beratung in Betrieben/Gesundheitsmanagement, Supervision, Mediation (b. G. Schmidt, F. Ehlers, H.R. Fischer, T. Bergner, F. Laloux), Beratung bei Mobbing (bei A. Esser u. M. Wolmerath), Tiefenpsychologische Verfahren/Haltung (b. W.Büntig, A. Burcharz), Kurzzeitherapie (b. Steve de Shazer & Kim Berg), Gewaltfreie Kommunikation (b. M.Rosenberg, T. Gordon), Zürcher Ressourcenmodell (b. M.Storch),  Teamcoaching (b. B. Schmidt, F. Ehlers), Paar- und Sexualtherapie (b. D. Schnarch, U. Clement, Martin Koschorke, K. Bischof, A. Eck, F. v. Tiedemann, D. Ravensdorf), Zwiegespräche (b. M. Lukas Müller), Schematherapie (b. E. Rüdiger), Therapeutische Intuition (b. B.Lämmle), Beratung und Therapie zu Stärkung eines gesunden Selbstgefühls und zielbezogener Handlungsfähigkeit  (b. Stephen G. Gilligan), Cognitive processing und ressourcenorientierte Psychoonkologie (b. C. Diegelmann, L. LeShan), Fokussing (b. U.Reddemann), Psychoneuroimmunologie (b. Ch. Schubert, G. Mate) Frühe Hilfen (b. der KJP Ulm), Ego-State Therapie (b. W. Hartmann, R. Shapiro, S. Zanotta), Traueberbegleitung (b. R. Kachler, E. Kübler-Ross), Akzeptanz- und Commitment Therapie (b. M. Wengenroth), Impact-Techniken für die Psychotherapie (b. D. Beaulieu), Eye Movement Integration, Level I (Neuropsycholog. Verfahren zu Traumabehandlung b. E. Pollani), Somatic Experiencing (b. Elfride Dinkel-Pfrommer, P.A. Levine), Hypnothisches Management von chronischen Schmerzen (b. M.P. Jensen), Somatische Psychotherapie (b. M. Mischke-Reeds), Self-Havening (b. K.Truitt, R. A. Ruden. Bercelli), Traumasensible Paartherapie (b. K. Klees), Weisheitstherapie (b. M. Linden, R. Bonelli, M. Lammers, I.Ohls), Wohlfühltherapie (b. M. Hausler), Traumabehandlung (bei A. Schwarz, D. Dana, L., M. Najavits), Energetische Psychologie und PEP (b. F. Gallo, M. Bohne)