In erster Linie achte ich in einer hellen Umgebung, dass Menschen, mit denen ich arbeite, sich sicher, gesehen und wertgeschätzt fühlen. Erste Settings sind für beide Seiten „diagnostisch“, dienen dem gegenseitigen Kennenlernen und Nachspüren von Möglichkeiten der Zusammenarbeit, Klärung der Ziele und möglicher Wege in der Beratung.
Probleme und erlebte Belastungen betrachte ich als individuelle Kompetenzen eigene Bedürftigkeit zu fühlen und ihr Ausdruck in Beziehungen zu sich selbst, zu den anderen und zu den Dingen zu verleihen. So sind diese erstmal sehr wichtig und oft besonders lehrreich.
Mit Gedankenlupen, psychoedukativen Informationen, Exploration von Gefühlen, Achtsamkeitsübungen, sensorischen Übungen, Visualisierung, hypnosystemischer Trance und anderen Imaginationstechniken suchen wir unter Berücksichtigung Ihrer Lebensentwicklungsphase nach dem Sinn von bisherigen Vorgehensweisen, Ursachen von Belastungen, wenn dies notwendig ist und nach erwünschten Richtungen und Handlungen, wenn vom Prozess her am sinnvollsten.
Neugier und therapeutische Allparteiligkeit (weltanschaulich streng neutral), Akzeptanz, manchmal Provokation, Humor und Körperarbeit, Metapher und Geschichten, Aufstellungen von Problemwahrnehmungen aus verschiedenen Perspektiven, Spiel- und Kreativitätsettings mit Kindern (Zaubern, Basteln, Malen) wie auch psychodynamische, oft neuropsychologisch begründete Implikationen begleiten uns in verschiedenen Phasen der Beratung.
Dabei unterscheide ich Coaching von der Therapie durch Indikationen, Anlässe, Ziele, Tiefe und Form persönlicher Erfahrungen in den Settings und zwischen ihnen (vgl. Grimmer und Neukom, 2009).
Unsere Zusammenarbeit dient in kleinen Schritten der Gewinnung neuer Informationen, vor allem der „Erschütterung“ bestehender Handlungsmuster, bedeutender Verbesserung der Wahrnehmung der Lebenssituation und aktiver Handlung. Wenn der Beratungsprozess gelingt, dann drückt ES sich im persönlichen Erleben von Erleichterung, Entlastung und Aufbau von Wohlbefinden aus. Die Zugänge sind hier sehr individuell.
In Dauer und Häufigkeit der Beratung brauchen manche Klientinnen und Klienten 1 – 3 Settings, andere nutzen längere Phasen eines regelmäßigen Dialogs für ihre weitere persönliche Entwicklung, manche kommen immer wieder bei Bedarf. Die Absprachen über die Zusammenarbeit erfolgen im Prozess und abhängig von den Beratungszielen. Dabei ist mein grundlegendes Prinzip sämtliche Formen beraterischer Abhängigkeit und Verstrickungen zu unterbinden. Diesbezüglich erfahre ich regelmäßig ärztliche und psychologische Supervision, und kooperiere mit Kolleginnen und Kollegen, wie auch Schnittstellen im Beratungs- und Gesundheitssystem.
Grimmer, B. & Neukom, M. (2009): Coaching und Psychotherapie. Gemeinsamkeiten und Unterschiede – Abgrenzung oder Integration? Wiesbaden, VS Verlag